Bowen River Rodeo….Ja.........Der Australier würde sagen „What a show!“ Endlich ist es
soweit, darauf hab ich mich 3 Wochen lang gefreut. Ein Wochenende lang Rodeo und Campen mitten im Nirgendwo. Nachdem ich bei der Apotheke erst mal
Allergietabletten Großeinkauf gemacht habe kann es dann auch endlich los gehen.
Ich hab mich dazu entschieden zu einem etwas kleineren Rodeo zu gehen um dem
Massentourismus auszuweichen. Und siehe da, ich war das einzige Mietauto auf
dem ganzen Campground. Das hat zu viel Interesse der anderen Camper geführt.
Keine Stunde nachdem ich angekommen bin (nach einer Abenteuerlichen Fahrt über
30km Dirt Road nach dem Highway) haben mich schon ein munteres Häufchen
angetrunkener Australier adoptiert (zur Verteidigung, es ist ein Rodeo, keiner
ist da nüchtern) Erst mal waren sie erstaunt wie man so bekloppt sein kann
um alleine auf ein Rodeo zu gehen und dann haben sie erst mal aus reiner Neugier
meinen Van auseinander genommen (sie wollten schon immer mal so nen Backpacker
Van von innen sehen, und wie die so leben…) Ja und dann gings los. Tagsüber
jede Menge unterschiedlicher Rodeo Disziplinen bei denen zu 90% einer entweder
vom Pferd oder vom Bullen fliegt oder ein Stier am Boden liegt. Dann gibt’s noch das Campdraft, das läuft
den ganzen Tag, ab 6:30 Uhr morgens, da geht es darum eine Kuh von der Herde zu
trennen (auf nem Pferd versteht sich) und sie dann einen Bestimmten Kurs um
gesteckte Pfosten zu treiben. Sehr Unterhaltsam, machen verdammt viele Leute,
kann man sich aber nicht den ganzen Tag angucken. Parallel läuft dann entweder
Bull riding (Reiten auf durchgeknalltem Stier), Steer wrestling (Vom
galoppierenden Pferd Hüpfen und Stier umschmeißen), Roping (Kuh einfangen), Rope and Tie (Kalb mit Lasso fangen und Beinchen zusammenbinden), Bareback Bronc riding (Wildpferd ohne Sattel
-versuchen zu- reiten), Saddle Bronc riding (Gesatteltes Wildpferd -versuchen
zu- reiten) oder Barrel Racing (Verdammt schnell um Tonnen galoppieren ohne
diese umzuschmeißen). Es ist verdammt cool und Unterhaltsam. Und gottseidank
setzt dieses Event endlich mal dem Vorurteil ein Ende, dass Australier im
Outback alle Fett und hässlich sind. Da sind überwiegend sehr gut aussehende
Mitstreiter egal ob männlich oder weiblich. Der Mythos vom einsamen attraktiven
Cowboy lebt :-)
Ab 5Uhr nachmittags ist dann die Bar geöffnet und es
startet eine geniale Party in einem 18+ abgesperrten Bereich um die Bar herum. Gespielt wird nur Country music
und alle singen mit. Ist ein bisschen wie Cannstatter Wasen nur 1000000 Mal
besser. Ich hab mich selten so richtig an einem Platz gefühlt, als gäbe es für den Moment nichts besseres. Keiner wird aggressiv, keiner pöbelt blöd rum und wer zu betrunken ist,
geht freiwillig schlafen. Die Polizei ist zwar anwesend, feiert aber halb mit.
Als wir mit einem Auto aus dem Gelände raus wollten um Feuerholz zu holen waren 3 Leute zu viel im Auto. Kommentar des
Cops dazu: „Ich empfehle euch das legale Limit des Autos einzuhalten, ansonsten
bin ich jetzt mal ne halbe Stunde da drüben. Passt auf dass ihr keinen Unfall
baut, sonst sind nächstes Jahr doppelt so viele von uns hier und dann drücken
wir kein Auge mehr zu“ Das Bier in der Hand unseres Fahrers hat er mal
großzügig übersehen. Andererseits muss man auch dazu sagen, dass es vom
Campground bis zum „Feuerholz“ keine 300m waren und man braucht eben ein paar
Leute um einen Baum zu fällen, diesen zu verladen und dann zum Camp zurück zu
bringen…. Wer dann abends dann keine Lust mehr auf Country music und Tanzen hat,
sitzt am Feuer und hört sich lustige Storys an. Es ist ein fröhliches hin und her zwischen Party und Feuer..... naja denn der eigene Alkohol ist dann doch etwas günstiger als der an der Bar :-)
Barrel Racing Eröffnung