USA

Reiseblog durch den Südwesten der USA

Freitag, 14. Juni 2013

Bowen River Rodeo

Bowen River Rodeo….Ja.........Der Australier würde sagen „What a show!“ Endlich ist es soweit, darauf hab ich mich 3 Wochen lang gefreut. Ein Wochenende lang Rodeo und Campen mitten im Nirgendwo. Nachdem ich bei der Apotheke erst mal Allergietabletten Großeinkauf gemacht habe kann es dann auch endlich los gehen. Ich hab mich dazu entschieden zu einem etwas kleineren Rodeo zu gehen um dem Massentourismus auszuweichen. Und siehe da, ich war das einzige Mietauto auf dem ganzen Campground. Das hat zu viel Interesse der anderen Camper geführt. Keine Stunde nachdem ich angekommen bin (nach einer Abenteuerlichen Fahrt über 30km Dirt Road nach dem Highway) haben mich schon ein munteres Häufchen angetrunkener Australier adoptiert (zur Verteidigung, es ist ein Rodeo, keiner ist da nüchtern) Erst mal waren sie erstaunt wie man so bekloppt sein kann um alleine auf ein Rodeo zu gehen und dann haben sie erst mal aus reiner Neugier meinen Van auseinander genommen (sie wollten schon immer mal so nen Backpacker Van von innen sehen, und wie die so leben…) Ja und dann gings los. Tagsüber jede Menge unterschiedlicher Rodeo Disziplinen bei denen zu 90% einer entweder vom Pferd oder vom Bullen fliegt oder ein Stier am Boden liegt.  Dann gibt’s noch das Campdraft, das läuft den ganzen Tag, ab 6:30 Uhr morgens, da geht es darum eine Kuh von der Herde zu trennen (auf nem Pferd versteht sich) und sie dann einen Bestimmten Kurs um gesteckte Pfosten zu treiben. Sehr Unterhaltsam, machen verdammt viele Leute, kann man sich aber nicht den ganzen Tag angucken. Parallel läuft dann entweder Bull riding (Reiten auf durchgeknalltem Stier), Steer wrestling (Vom galoppierenden Pferd Hüpfen und Stier umschmeißen), Roping (Kuh einfangen), Rope and Tie (Kalb mit Lasso fangen und Beinchen zusammenbinden),  Bareback Bronc riding (Wildpferd ohne Sattel -versuchen zu- reiten), Saddle Bronc riding (Gesatteltes Wildpferd -versuchen zu- reiten) oder Barrel Racing (Verdammt schnell um Tonnen galoppieren ohne diese umzuschmeißen). Es ist verdammt cool und Unterhaltsam. Und gottseidank setzt dieses Event endlich mal dem Vorurteil ein Ende, dass Australier im Outback alle Fett und hässlich sind. Da sind überwiegend sehr gut aussehende Mitstreiter egal ob männlich oder weiblich. Der Mythos vom einsamen attraktiven Cowboy lebt :-)
Ab 5Uhr nachmittags ist dann die Bar geöffnet und es startet eine geniale Party in einem 18+ abgesperrten Bereich um die Bar herum. Gespielt wird nur Country music und alle singen mit. Ist ein bisschen wie Cannstatter Wasen nur 1000000 Mal besser. Ich hab mich selten so richtig an einem Platz gefühlt, als gäbe es für den Moment nichts besseres. Keiner wird aggressiv, keiner pöbelt blöd rum und wer zu betrunken ist, geht freiwillig schlafen. Die Polizei ist zwar anwesend, feiert aber halb mit. Als wir mit einem Auto aus dem Gelände raus wollten um Feuerholz zu holen  waren 3 Leute zu viel im Auto. Kommentar des Cops dazu: „Ich empfehle euch das legale Limit des Autos einzuhalten, ansonsten bin ich jetzt mal ne halbe Stunde da drüben. Passt auf dass ihr keinen Unfall baut, sonst sind nächstes Jahr doppelt so viele von uns hier und dann drücken wir kein Auge mehr zu“ Das Bier in der Hand unseres Fahrers hat er mal großzügig übersehen. Andererseits muss man auch dazu sagen, dass es vom Campground bis zum „Feuerholz“ keine 300m waren und man braucht eben ein paar Leute um einen Baum zu fällen, diesen zu verladen und dann zum Camp zurück zu bringen…. Wer dann abends dann keine Lust mehr auf Country music und Tanzen hat, sitzt am Feuer und hört sich lustige Storys an. Es ist ein fröhliches hin und her zwischen Party und Feuer..... naja denn der eigene Alkohol ist dann doch etwas günstiger als der an der Bar :-)
Barrel Racing Eröffnung
 
 
 
Lasso übers Kalb
schnell.... die Zeit läuft
Kalb umwerfen
Bändeln (3 Beine zusammen)
Yeah.... Sekunden später, Beine auch zusammen gebunden. Weltrekord ist bei Rope and Tie kurz über 6sec.
Campdraft....... Kuh Jagen :-)
Wildes Pferd einfangen nachdem es den Reiter los geworden ist
Saddle Bronc ride... Die anderen sind dazu da den Cowboy nach 8sec von dem wilden Pferd zu pflücken
Steer wrestling
Bull riding
Bareback bronc riding
Barrel Racing
so fängt man ein wildes Pferd
uuuund tschüss
Linsay, Cowgirl
Kuh fangen
haha, keiner nimmt das ernst

Paronella Park

 
 
Paronella Park ist das Lebenswerk eines 1913 ausgewanderten Spaniers. Jose Paronella kam nach Australien um sich und seiner Verlobten ein besseres Leben zu ermöglichen. Er kam alleine in die Nähe von Innisfail an der Ostküste. Er arbeitete sich vom armen Feldarbeiter zum Immobilienmakler hoch und war eines Tages so wohlhabend, dass er sich seinen Traum eines Schlosses und einem botanischen Garten ermöglichen konnte. Er war der erste der in Austrlien 1933 mit Wasserkraft Strom erzeugte um sein Schloss, den Garten und den Wasserfall des Geländes zu beleuchten. Angeblich nur um anzugeben :-). Sein Traum war es die Leute zu unterhalten und einen Garten spanischer Art zu kreieren. Dies gelang ihm auch. Es ist erstaunlich was er geleistet hat, ohne Maschinen nur mit einfachen Werkzeugen. Erst mal musste der Regenwald auf dem Gelände weichen, dann die Gärten und die Gebäude gebaut werden. Er schaffte es, mit den einfachsten Werkzeugen. Er hat 1929 mit dem Bau begonnen und 1933 war er soweit fertig, dass der Wasserfall beleuchtet werden konnte und das Schloss wurde für festliche Anlässe genutzt. Joses Frau betrieb ein kleines Cafe´ in einem der anliegenden Gebäude und der Park wurde zur Einnahmequelle der Familie. Der Park erstreckt sich über 5 Hektar, durchzogen von Pfaden, Brücken über kleine Bäche und Wasserfälle. Jose starb früh 1948 und hinterließ eine Frau mit zwei Kindern. Diese betrieben den Park weiter, verkauften ihn aber schließlich. 1979 brannte ein Buschfeuer große Teile der Gebäude und des Parks nieder. Die neuen Besitzer kassierten die Versicherungssumme und ließen den Park hinter sich.
Erst 1993 fanden Judy und Mark Evans das Grundstück und kauften es. Sie setzten alles was zu  retten war wieder in Stand, trafen Joses Tochter, die über glücklich war dass der Park wieder zum Leben erweckt wird. Sie eröffneten den Park neu für Touristen und nutzen seit dem jeden Cent für Instandsetzungen und Restaurierungsarbeiten. 2006 und 2010 Fegten zwei große Stürme durch den Park die einiges an Schaden angerichtet haben. Dennoch ist es erstaunlich was alles nach dieser langen Zeit noch steht, und was für erstaunliche Arbeit Jose und seine Familie geleistet haben. Der Park grenzt an einen Wasserfall wo man Fische und Schildkröten füttern kann, man kann durch den Regenwald und durch einen Bambuswald laufen, es gibt unzählige Pfade und hinter jeder Ecke steckt was Neues. Bis vor 2 Jahren konnte man in dem kleinen See unter dem Wasserfall schwimmen gehen, nur hat sich da ein Krokodil eingenistet, seit dem geht keiner mehr baden.
Der Park wird heute von Judy und Mark Evans privat betrieben, die Regierung gibt keinen Cent, Seit ein paar Jahren gehört der Park zum Weltkulturerbe, sie haben einen Zuschuss für Restaurierungsarbeiten beantragt, man weiß aber noch nicht ob der Antrag bewilligt wird. Ich hoffe es jedenfalls sehr, denn es wäre verdammt schade wenn der Park eines Tages zerfallen würde und man sieht noch sehr deutlich, dass noch einiges zu Restaurieren da ist. Man kann dort mehrere geführte Touren durch den Park machen, unter anderem eine Nachttour in der die Gebäude und der Wasserfall beleuchtet werden (mit Strom aus Wasserkraft, mit der Turbine die Jose 1929 dort eingebaut hat) Leider hat es die ganze Zeit geregnet als ich dort war (so ist das nun mal im Regenwald) dementsprechend sind meine Fotos leider nicht soooo 100%ig wie ich mir das so vorgestellt habe.
 
Nachts
Wasserfall bei Nacht
Die blubber Blasen da unter dem Balkon ist die Turbine aus den 30er Jahren
Brücke zu Theresa Falls
:-)
Hauptschloss
Café
Pfad im botanischen Garten
Theresa Fall(s)
 
Castle 
 Wasserfall
47 Stufen zum Hauptschloss

Donnerstag, 6. Juni 2013

Vom Outback bis zur Küste


 
Ja, es wird dann langsam auch mal wieder Zeit das Outback zu verlassen. Schließlich besteht Australien nicht nur aus Outback und ein Paar wunderschönen Stränden. Zwischendrin ist noch sehr viel sehenswertes. Ich bin also von Mt. Isa erst mal ein Stück in Richtung Norden durch das Outback und dann Quer nach Osten zur Küste durch den Regenwald. Innerhalb von 2 Tagen hab ich gefühlte 5 Klimazonen durchgemacht. Outback ist einfach nur windig und verdammt Sonnig. Hauptsächlich kommt man an verdammt vielen Kühen und Termitenhügeln vorbei. Manche Felder sehen aus wie sehr merkwürdige Friedhöfe. Ab und zu kommt man an einen Kuhskelett vorbei. Eine Großteil der Strecke ist einfach nur Viehzucht Gebiet und es gibt keine Zäune, dementsprechend wird ab und zu mal eine Kuh von einem Truck überfahren. Kuh gegen Auto ist allerdings ein bisschen ungünstig, da beide bzw. das Auto verliert. Trucks fahren einfach drüber oder schleudern die Kuh von der Straße, Autos fahren nach so einer Kollision nirgends wo mehr hin. Ab und zu kommt man dann durch ein kleines Outback Dörfchen, die Leute hier sind total anders. Ich glaube nicht, dass hier einer sein Auto abschließt oder überhaupt die Schlüssel aus der Zündung nimmt. Jedes Dorf hat eine so genannte Cummunity Hall, hier gibt es meißt Öffentliche Toiletten, Duschen und manchmal auch ein Büchertausch in Form eines Regals mit dem Papschild dran. Tankstellen werden generell von alten Outback Legenden betrieben die ca. 10min brauchen um einen Verkaufsvorganz abzuschließen. Naja das mit dem Computern ist halt auch alles neu. Man muss schon froh sein wenn die hinter dem Tresen nicht an Altersschwäche sterben. Aber total lustig und freundlich sind se alle :-) Man braucht nur eben mal eine halbe Stunde Zeit zum tanken :-).  Vom Outback geht’s dann durch eine Hügellandschaft in den Regenwald. Devor man allerdings richtung Regenwald fahren darf wird mal gebeten das Auto zu waschen um keine Tierchen, Staub und Sonstiges von Outback zur Küste zu verschleppen. Hat irgendwas mit dem Umweltschutz zu tun. Dafür darf man dann durch eine Art Waschanlage fahren und das Auto wird gratis gewaschen.  Durch Zufall hab ich dann Nachts den Ort Hot Springs entdeckt und mir das Ortsschild mal genau angeguckt und überrachenderweise stand da drauf „Enjoy our thermal waters“ Das klingt natürlich sehr cool und ich hab dann beschlossen die Nacht erst mal dort zu Campen. Am nächsten Morgen bin ich dann los um diese Quellen zu suchen. Naja suchen ist untertrieben. Die Thermalquellen sind der Fluss der durch das 80 Einwohner Dorf fließt. Es ist ganz einfach, man laufe den Fluss entlang und wo Dampf ist ist eine 75 Grad warme Quelle. Ist echt cool. Nach meinen Quellen bin ich dann erst mal weiter zu den Wasserfällen und dann zu einem Krater Loch das durch eine natürliche Gasexplosion (Frag mich wie das Geologisch funktioniert, aber so stand es auf dem Schild) entstanden ist. Der Krater selbst ist mitten im Regenwald 60m tief bis zur  Wasseroberfläche (ist jetzt ein Teich) unter der Wasseroberfläche geht das Ganze dann nochmal 80m weiter. Verdammt Groß das Ganze und man hat echte Probleme damit das auf ein Foto zu bekommen. Ja, vom Regenwald geht’s dann ab zur Küste, und die schönste Straße hier ist eindeutig von Cairns nach Port Douglas den Captain Cook Highway. Es ist eine Bildschöne Landschaft direkt am Meer entlang. Port Douglas liegt so weit Nördlich, dass selbst jetzt in Winter  25 Grad Wassertemperatur sind. Ich hab beim Schwimmen gehen erst mal meine Sonnenbrille verloren…..

Ja das war ein Trip durch so ziemlich alle Klimazonen des Landes und es hat sich total gelohnt :-)

 

Four Mile Beach
 Lookout kurz vor Port Douglas
 Captain Cook Hihgway

 
 Ellis Beach
Captain Cook Highway Carins to Port Douglas
Crater Hole
 Thermalquellen
 Wasserfall
Crater Hole
 Free Carwash
 Free Carwash
Typisch Outback, Öffentliche Toailette und Büchertausch Möglichkeit
 Roadkill....
 hmmmmm...wer gewinnt
Outback Panorama

Mittwoch, 5. Juni 2013

 Outback- irgendwo im nirgendwo
 Nein, das ist kein Freidhof, das sind Termitenhügel