Heute haben wir versucht, um den Lake Powell herum in verschiedene
Slot Canyons hinein zu kommen. Es gibt dazu einen Trail. Naja, Trail
kann man das nicht wirklich nennen. Am Parkplatz vom Visitor Center
stand ein Schild "red wash trail" und von dort aus konnte man diesem ca.
200m folgen um dann in einem halb trockenen Flussbett zu stehen. Ja,
prinzipiell war das ja auch das Ziel. Der Canyon sollte nach
Beschreibung auch durch das Flussbett zu erreichen sein. War er auch.
Jedoch leider nicht begehbar, da 1. sich Wasser am Grund angesammelt
hatte und wir keine Lust auf nasse Füße hatten 2. war er so eng (ja ok,
Slot Canyon eben) dass man nicht mal normal durch laufen konnte, sondern
quer hätte gehen müssen und mit Rucksack schon erst garnicht möglich.
Also, dachten wir uns, gehen wir das ganze eben zurück und versuchen es
von der anderen Seite. Irgendwo muss der Canyon ja auch wieder aufhören.
Den Eingang haben wir auch gut gefunden. Nach der Beschreibung aus dem
Internet. Nicht nach den nicht vorhandenen Trail Markierungen. Problem
an der anderen Seite war, dass er auch nicht wirklich breiter war und
große Felsbrocken in der Canyon Spalte steckten. Also auch kein
Durchkommen von der anderen Seite. Drüber klettern haben wir uns nicht
getraut. Jeder der 127 Hours gesehen hat, klettert nicht so einfach in
einen Canyon ohne, dass man sicher weiß dass man auch wieder raus kommt.
(Der Film mit dem Typ der sich die Hand amputiert, nachdem ein
Felsbrocken ihn im Canyon einklemmt... Wahre Geschichte aus dem Blue
Canyon hier in Utah). Naja, unser Canyon war deutlich kleiner und
ungefährlich, trotzdem möchte man nicht in einem 5m hohen Tunnel hinter
einem Feldbrocken stecken ohne sich wirklich drehen zu können. Wie die
Leute von der Trail Beschreibung die Bilder vom inneren des Canyons
gemacht haben, bleibt uns ein Rätsel. Fotos gabs für uns nur an den
Eingängen.
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Slot Canyon Nord Eingang |
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Slot Canyon Süd Eingang |
Wir sind dann eben das Flusstal noch ein Stück weiter in die
andere Richtug gelaufen. Ein sehr schöner Trail. Es kommt anscheinend
noch genug Wasser im Flussbett an um Büsche und Sträucher ausreichend zu
versorgen. So läuft man durch eine kleine Oase auf dem Weg zu den
Narrows. Narrows sind wie kleine Bachläufe zwischen Felsformationen. Am
Ende der Narrows laufen die beiden Felsen zusammen. In der Regenzeit ist
hier dann ein Wasserfall. So sind wir dann den kompletten Vormittag
durch den vermeintlichen "red wash Trail" gelaufen.
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Red wash Flussbett |
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Narrows |
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Narrows von oben |
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Ende der Narrows 1 |
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Ende Narrows 2 |
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Es war wirklich sehr
schön, da außer uns keiner da war und wir die Natur in Ruhe genießen
konnten. Was uns dieses Jahr ein bisschen wundert ist, dass man kaum
Wildtiere sieht. Ab und zu mal einen Hasen oder eine Echse. Allerdings
keine größeren Vögel, kein Wild oder andere Tiere. Letztes Jahr haben
wir ständig irgendwas in den Büschen entdeckt. Den größten Erfolg
konnten wir heute mit einer Echse, die aus ihrem "Haus" raus geschaut
hat, vermelden.
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Wilde(s) Tier(e) |
Mittags hat es dann angefangen zu regnen und so haben wir beschlossen
zum "Natural Bridges Monument Park" zu fahren um die Parks hier zu
vervollständigen. Diesen Park kann man machen, ist ganz nett, wenn man
Zeit übrig hat. Wenn man aber schon im Arches Nationalpark und im
Canyonlands Nationalpark war, wie wir, lohnt er sich nicht wirklich. Es
gibt eine wirklich interessante Brücke, die "Owachomo Bridge". Cool sind auch noch ein paar Ruinen unter einer Felsspalte, die die Indianer früher als Behausung genutzt haben.
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Owachomo Bridge |
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Anasazi-Indianer nutzten noch bis vor zirka 700 Jahren die oberen Felsränge im Canyon zur Besiedlung |
Das interessanteste heute war die Fahrt zum Park. Man fährt einmal zum Ende des Lake Powell. Hier sieht man deutlich die Folgen des seit Jahren sinkenden Wasserspigels. Vor ein paar Jahren war Hite noch eine Marina mit Bootrampe. Heute liegt es auf dem Trockenen und man sieht nur noch den Colorado River, der dann eben weiter unten in den Lake Powell fließt. Globale Erwärmung ist hier gerade ein ganz großes Thema. Ständig kommen Konferenzen und Diskussionsrunden im Radio. Auch im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen in hier. Trump glaubt nicht an die globale Erwärmung, findet er Schwachsinn. Naja. Man kann sagen was man will, der Pegel im See sinkt weiter und keiner kennt so richtig eine Lösung. Der Wasserbedarf ist in den letzten Jahren wohl auch deutlich gestiegen, durch den Bau neuer Siedlungen, es kommt aber auch allgemein zu wenig Wasser aus den Rocky Mountains nach, da es im Winter nicht genug schneit. Nicht nur der Klimawandel ist schuld am sinkenden Pegel. Es ist jedenfalls sehr beeindruckend. Bleibt abzuwarten wie es weiter geht.
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Blick über die ehemalige Lake Powell Spitze |
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Hite Marina und Bootrampe (ehemals), jetzt Campingplatz und Tankstelle |