USA

Reiseblog durch den Südwesten der USA

Montag, 3. Oktober 2016

Lake Powell und Natural Bridges Monument.

Heute haben wir versucht, um den Lake Powell herum in verschiedene Slot Canyons hinein zu kommen. Es gibt dazu einen Trail. Naja, Trail kann man das nicht wirklich nennen. Am Parkplatz vom Visitor Center stand ein Schild "red wash trail" und von dort aus konnte man diesem ca. 200m folgen um dann in einem halb trockenen Flussbett zu stehen. Ja, prinzipiell war das ja auch das Ziel. Der Canyon sollte nach Beschreibung auch durch das Flussbett zu erreichen sein. War er auch. Jedoch leider nicht begehbar, da 1. sich Wasser am Grund angesammelt hatte und wir keine Lust auf nasse Füße hatten 2. war er so eng (ja ok, Slot Canyon eben) dass man nicht mal normal durch laufen konnte, sondern quer hätte gehen müssen und mit Rucksack schon erst garnicht möglich. Also, dachten wir uns, gehen wir das ganze eben zurück und versuchen es von der anderen Seite. Irgendwo muss der Canyon ja auch wieder aufhören. Den Eingang haben wir auch gut gefunden. Nach der Beschreibung aus dem Internet. Nicht nach den nicht vorhandenen Trail Markierungen. Problem an der anderen Seite war, dass er auch nicht wirklich breiter war und  große Felsbrocken in der Canyon Spalte steckten. Also auch kein Durchkommen von der anderen Seite. Drüber klettern haben wir uns nicht getraut. Jeder der 127 Hours gesehen hat, klettert nicht so einfach in einen Canyon ohne, dass man sicher weiß dass man auch wieder raus kommt. (Der Film mit dem Typ der sich die Hand amputiert, nachdem ein Felsbrocken ihn im Canyon einklemmt... Wahre Geschichte aus dem Blue Canyon hier in Utah). Naja, unser Canyon war deutlich kleiner und ungefährlich, trotzdem möchte man nicht in einem 5m hohen Tunnel hinter einem Feldbrocken stecken ohne sich wirklich drehen zu können. Wie die Leute von der Trail Beschreibung die Bilder vom inneren des Canyons gemacht haben, bleibt uns ein Rätsel.  Fotos gabs für uns nur an den Eingängen. 
Slot Canyon Nord Eingang

Slot Canyon Süd Eingang
Wir sind dann eben das Flusstal noch ein Stück weiter in die andere Richtug gelaufen. Ein sehr schöner Trail. Es kommt anscheinend noch genug Wasser im Flussbett an um Büsche und Sträucher ausreichend zu versorgen. So läuft man durch eine kleine Oase auf dem Weg zu den Narrows. Narrows sind wie kleine Bachläufe zwischen Felsformationen. Am Ende der Narrows laufen die beiden Felsen zusammen. In der Regenzeit ist hier dann ein Wasserfall. So sind wir dann den kompletten Vormittag durch den vermeintlichen "red wash Trail" gelaufen. 

Red wash Flussbett

Narrows

Narrows von oben
Ende der Narrows 1

Ende Narrows 2
 Es war wirklich sehr schön, da außer uns keiner da war und wir die Natur in Ruhe genießen konnten. Was uns dieses Jahr ein bisschen wundert ist, dass man kaum Wildtiere sieht. Ab und zu mal einen Hasen oder eine Echse. Allerdings keine größeren Vögel, kein Wild oder andere Tiere. Letztes Jahr haben wir ständig irgendwas in den Büschen entdeckt. Den größten Erfolg konnten wir heute mit einer Echse, die aus ihrem "Haus" raus geschaut hat, vermelden.
Wilde(s) Tier(e)
Mittags hat es dann angefangen zu regnen und so haben wir beschlossen zum "Natural Bridges Monument Park" zu fahren um die Parks hier zu vervollständigen. Diesen Park kann man machen, ist ganz nett, wenn man Zeit übrig hat. Wenn man aber schon im Arches Nationalpark und im Canyonlands Nationalpark war, wie wir, lohnt er sich nicht wirklich. Es gibt eine wirklich interessante Brücke, die "Owachomo Bridge". Cool sind auch noch ein paar Ruinen unter einer Felsspalte, die die Indianer früher als Behausung genutzt haben.

Owachomo Bridge
Anasazi-Indianer nutzten noch bis vor zirka 700 Jahren die oberen Felsränge im Canyon zur Besiedlung
Das interessanteste heute war die Fahrt zum Park. Man fährt einmal zum Ende des Lake Powell. Hier sieht man deutlich die Folgen des seit Jahren sinkenden Wasserspigels. Vor ein paar Jahren war Hite noch eine Marina mit Bootrampe. Heute liegt es auf dem Trockenen und man sieht nur noch den Colorado River, der dann eben weiter unten in den Lake Powell fließt. Globale Erwärmung ist hier gerade ein ganz großes Thema. Ständig kommen Konferenzen und Diskussionsrunden im Radio. Auch im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen in hier. Trump glaubt nicht an die globale Erwärmung, findet er Schwachsinn. Naja. Man kann sagen was man will, der Pegel im See sinkt weiter und keiner kennt so richtig eine Lösung. Der Wasserbedarf ist in den letzten Jahren wohl auch deutlich gestiegen, durch den Bau neuer Siedlungen, es kommt aber auch allgemein zu wenig Wasser aus den Rocky Mountains nach, da es im Winter nicht genug schneit. Nicht nur der Klimawandel ist schuld am sinkenden Pegel. Es ist jedenfalls sehr beeindruckend. Bleibt abzuwarten wie es weiter geht.

Blick über die ehemalige Lake Powell Spitze
Hite Marina und Bootrampe (ehemals), jetzt Campingplatz und Tankstelle